Diese neue, abendfüllende Komposition mit dem Titel „Les Abîmes Hallucinés“ („Die Abgründe des Wahnsinns“), macht sich die Aufgabe, die Besetzung des Ensemble Proton Bern zu untersuchen.
Die konventionell notierte Partitur, wird durch eine analoge Elektronik ergänzt. Zwei Revox B77 Tonbandgeräte der Schweizer Firma Studer. Diese Instrumente ermöglichen die direkte Verarbeitung von akustischen Signalen und Verbreitung durch ein Multi-Lautsprechersystem. Die resultierenden analogen elektroakustischen Texturen ergeben ein abstraktes und immersives Material ohne die Verwendung eines digitalen Computers. Das Revox B77 wird durch einen Gastsolisten gespielt. Jérôme Noetinger ist ein renommierter und auf diesem Gebiet äusserst erfahrener Spezialist.
Das Werk selbst wird fast eine Stunde dauern und ist geprägt von einer detaillierten Struktur und komplexen und geheimnisvollen Orchesterfarben. Die Ensemblepartitur wird durch eine graphische zweite Partitur für die elektronische Realisation ergänzt.
Die beiden komplementären Schreibtechniken regen zu interaktivem Umgang an – präzise, kontrolliert und rigoros mit offenem, intuitivem Ausgang. Die Wechselwirkung zwischen den beiden Ansätzen ist hier Basis und Konzept der Zusammenarbeit.