Ein Proton ist ein positiv geladenes Teilchen. Ein essenzieller Baustein aller Atome. Das Ensemble Proton Bern ist ein positiv geladenes Musiker*innen-Kollektiv. Ein essenzieller Baustein der Szene für zeitgenössische klassische Musik.
Die Anzahl Protonen in einem Atom bestimmen dessen chemisches Element. Im Ensemble Proton spielen acht Musiker*innen. Sie lassen neue Elemente entstehen – und erforschen deren Eigenschaften in jedem Werk, dass sie spielen. Das Labor hierfür ist die Stadt Bern. Als Ensemble in Residence der Berner Dampfzentrale bespielt das Ensemble vier- bis sechsmal pro Saison die Bühne am Ufer der Aare.
Oft erreichen Einladungen zu internationalen Gastspielen das Berner Proton-Labor. Highlights der letzten Jahre umfassen eine dreiwöchige Tournee entlang der Westküste der USA, Reisen nach Bosnien-Herzegowina, Deutschland, Frankreich, Österreich und in die Ukraine sowie Auftritte in der St. Petersburger Mariinsky Concert Hall oder live im Studio 6 des Radio Beograda, Serbien.
Im Inland zeugen Auftritte im Gare du Nord Basel, der Fonderie Kugler Genf, dem Walcheturm Zürich, in Luzern oder Lausanne und Kooperationen mit dem Ensemble Contrechamps, dem Ensemble Vortex oder den Basler Vokalsolisten von der Bedeutung des Kollektivs. Tonträger sind bei Musiques Suisses und Kairos erschienen.
Der neugierige Forschergeist des Ensemble Proton Bern prägt jedes einzelne seiner Programme: Uraufführungen gehören seit Anbeginn zum Hauptantrieb des Ensembles. Die aussergewöhnliche (und aussergewöhnlich attraktive) Besetzung mit je vier Saiten- und Holzblasinstrumenten inspiriert Komponist*innen wie Samuel Andreyev, Antoine Chessex, Thomas Kessler, Dominique Schafer, Annette Schmucki oder Gérard Zinsstag zu musikalischen Neuschöpfungen am Puls der Zeit. Wichtige Zusammenarbeiten kamen mit Beat Furrer, Heinz Holliger und Hanspeter Kyburz zum Klingen.
Eine zentrale Plattform ist der jährliche Kompositionswettbewerb Protonwerk: Gefördert von Pro Helvetia, entwickeln junge Komponist*innen für das Ensemble neue Werke. Diese besondere Art der Nachwuchsförderung umfasst die Zusammenarbeit von der ersten Skizze bis zur Uraufführung und resultiert in massgeschneiderten Kreationen für den einzigartigen Klangkörper. Einige Protonwerke gehören nunmehr zum Kernrepertoire, so etwa Andreas Eduardo Franks samouraï progressive von 2016 oder Tobias Krebs’ primum mobile von 2015.
Die acht Musiker*innen vereinen breite technische und künstlerische Kompetenzen. Ihre Variantinstrumente reichen von sämtlichen Flöten und Klarinetten über Lupophon und Kontraforte, Strohgeige und -cello bis hin zum Moog-Synthesizer und elektroakustischer Harfe.
Die Offenheit und das Gespür für das Neue erstrecken sich vom musikalischen auch auf den medialen Bereich. Seit seiner Gründung im Jahr 2010 bespielt das Ensemble einen eigenen Kanal auf YouTube, dessen Videos – exzeptionell für Neue Musik – hunderttausendfach aufgerufen wurden. Das umfassende Archiv auf der Proton-Homepage macht das Ensemble zu einem digitalen Kompetenzzentrum für zeitgenössische Ensemblemusik.
Das Ensemble Proton Bern ist zu hören und zu sehen unter www.EnsembleProton.ch, SRF/RTS, via YouTube, Facebook, Twitter, neo.mx3 und Instagram und – das ist sogar noch besser – zu erleben live im Konzert.