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concerts & events

Ensemble Proton Bern

  • flute Bettina Berger
  • oboe Martin Bliggenstorfer
  • clarinet Richard Elliot Haynes
  • bassoon Elise Jacoberger
  • harp Vera Schnider
  • keys/electronics Coco Schwarz
  • violin Maximilian Haft
  • violoncello Jan-Filip Ťupa

Versinken


Fernández Ezquerra, Nuño (*1992)

Neues Werk (2026) UA, com

Pinnock, Naomi (*1979)

Neues Werk (2026) UA, com

Die Feinheit der Klangsprachen von Naomi Pinnock und Nuño Fernández Ezquerra verführt dazu, sich in die langsam entspinnenden Klänge einsinken zu lassen wie in verschiedene haptische Texturen. Ihre Musik drängt sich nicht auf, sondern lädt ein, ihr Gehör zu schenken und sich emotional von ihrer beinahe mikroskopischen Klarheit berühren zu lassen.

Nuño Fernández Ezquerra verfasste für Proton bereits 2024 das Werk «Il tempo si riversa verso un orizzonte infinito» und wurde nun im Rahmen der in Zusammenarbeit mit Pro Helvetia neu gestalteten Ausschreibung «Protonwerk No. 15» für einen grösseren Auftrag ausgewählt.

«Eintauchen, Mystik, Entkörperlichung, die Suche nach anderen Ebenen durch klangliche und ästhetische Erfahrung – die Erforschung dieser Konzepte war schon immer in meinem Werk verwurzelt, aber in jüngster Zeit hat sie zu längeren, sogar konzertlangen Werken geführt, in denen die Behandlung ausgedehnter Formen es ermöglicht, sich in einem Meer von Klängen zu verlieren.»

Die Proton-Jury überzeugte er insbesondere mit seiner Fähigkeit zur Gestaltung von Zeit mit traditionellen kompositorischen Mitteln, die er für das neue Werk auch mit Live-Elektronik und Lichtgestaltung anreichert.

Naomi Pinnock schreibt erstmals ein Werk für Proton. Die Erosion (als Metapher) ist in den letzten zehn Jahren in ihre Arbeit eingesickert. Geologische Formationen, die durch Abschleifen, Abnutzung und Verwitterung entstehen, faszinieren sie: «Hoodoos nehmen allmählich Gestalt an, wenn das Wasser über Jahrtausende hinweg zyklisch in den Felsen gefriert und auftaut, und Sinkhöhlen, Dolinen genannt, entstehen nach langsamen Lösungsvorgängen von Gestein in Karstgebieten. Diese Orte, an denen die Erosion deutliche Spuren in der Landschaft hinterlassen hat, können auch zu heiligen, liminalen Räumen werden, zu Durchgängen zur Unterwelt.

Eine materielle Welt, die zerfällt und sich auflöst. Wie können diese Erosionsphänomene in der Musik ihren Niederschlag finden?»

Ergänzt wird das Konzert von Angeboten einer Floating Meditation und (Klang-) Skulpturen im Foyer der Dampfzentrale, die die Besucher*innen zum individuellen Versinken einladen.