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Konzerte & Events

Ensemble Proton Bern

  • Dirigent Matthias Kuhn
  • Flöte Bettina Berger
  • Oboe Martin Bliggenstorfer
  • Klarinette Richard Elliot Haynes
  • Perkussion Brian Archinal
  • Harfe Vera Schnider
  • Klavier Reto Staub
  • Violine Maximilian Haft
  • Viola Ashleigh Gordon
  • Violoncello Jan-Filip Ťupa

Microton

Mo. 15. April 2013, 19.30h


Mo. 10. Februar 2014, 20.15h


So. 27. April 2014, 12.07h


So. 21. August 2016, 22.03h


Haas, Georg Friedrich (*1953)

Nach-Ruf … ent-gleitend …

für sechs Instrumentalisten

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Finnissy, Michael (*1946)

Câtana

for 9 musicians

Harvey, Jonathan (1939 - 2012)

Death of Light / Light of Death

Arp doubling medium-large Tam tam

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Murail, Tristan (*1947)

La Barque mystique

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Im Jahre 2013 findet erstmals das internationale «EUROMikroFest 2013» statt (Infos: euromicrofest.wordpress.com). Im Zentrum des Festivals, das schwerpunktmässig in Freiburg i.Br. und Köln stattfindet, steht mikrotonale Musik aller Stilrichtungen. Das «Ensemble Proton Bern» nimmt das Festival zum Anlass, im Bereich zeitgenössische klassische Musik auf Werke und Komponisten zu fokussieren, die sich mit Mikrotonalität beschäftigen.

Das Programm zeigt, dass mikrotonales Komponieren vor allem in jüngerer Vergangenheit auf grosses Interesse stiess. Dabei spielt die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kompositionsschule oder –tradition kaum eine Rolle. Verbindendes Element dieser vier der Herkunft nach sehr unterschiedlichen Komponisten ist eine hoch differenzierte Ausdrucksästhetik.

Ausgangspunkt in Tristan Murails La Barque mystique, das übrigens 1993 in Bern uraufgeführt wurde, ist ein Gemälde von Odilon Redon, einem Maler, der seiner Zeit – dem Impressionismus – weit voraus war und expressionistische Tendenzen vorwegnahm. In der Musik dominieren entsprechend kräftige Klangfarben auf dem Hintergrund einer höchst komplexen Werkstruktur. Auch Jonathan Harveys Death of Light / Light of Death liegt eine Malerei zugrunde, nämlich Matthias Grünewalds Kreuzigungsszene am Isenheimer Altar in Colmar.

Die Darstellung grausamer Leiden findet ihren Widerhall in einer Musik von grosser Intensität. Wie in vielen Werken von Michael Finnissy so wurzelt auch Câtana ausserhalb des europäischen Kulturraums. So geht das Werk auf eine rumänische Volksmelodie zurück, allerdings ohne sie direkt zu zitieren. Dem Komponisten geht es vielmehr darum, eine charakteristische Klangwelt zu evozieren.

In Nach-Ruf… ent-gleitend… von Georg Friedrich Haas werden die mikrotonalen Intervalle erstmals nicht durch Veränderungen an Instrumenten erzeugt, sondern von den Interpreten selbst durch ihre Spieltechnik. Ein stilbildendes Element bilden dabei Schwebungen, die sich aus Überlagerungen von Obertonklängen ergeben. „Nach-Rufe“ und „Entgleiten“ sind als musikalische Gesten zu verstehen, die aus den Schwebungen heraustreten oder ihnen nachfolgen